Liebe Kolleginnen und Kollegen,
neulich wurde uns eine interessante Frage zur psychiatrischen Pharmakotherapie geschickt: „die Firma neuraxpharm stellt die Produktion von Fluvoxamin ein. Das ist sehr bedauerlich, da ich dieses Mittel bei einigen Patienten einsetze in Kombination mit Clozapin. Damit habe ich wiederholt sehr positive Erfahrungen gemacht. Der Clozapinspiegel stieg ohne UAW, die sich vorher unter Dosiserhöhung von allein eingesetztem Clozapin eingestellt hatten.“. Nach Rückfrage beim pharmakologischen Beratungsdienst der Uni Tübingen kam eine ausführliche Antwort. Kurz ist zusammenzufassen, dass bei „rapid metabolizern“ in seltenen Fällen keine suffizienten Clozapin-Spiegel erreicht werden können. Hier konnte durch Augmentierung mit Fluvoxamin durch CYP1A Inhibition der Clozapin-Spiegel nach einigen Wochen auf 5-10fache Werte gehoben werden, außerdem ein höheres Clozapin/Norclozapin Verhältnis erreicht werden, was unter Nebenwirkungsaspekten günstig ist. Andere sinnvolle Enzyminhibitoren stehen derzeit im Bereich Psychopharmaka nicht zur Verfügung, Propranolol könnte off label bzw. bei Tachykardie eine Option sein.
Zum Thema psychiatrische Therapie gibt es eine interessante englischsprachige Empfehlung zum vorbeugenden Einsatz von Metformin zur Prävention von Gewichtszunahme. Sehr wichtig und interessant, aber off-Label. In Anbetracht der geringen Kosten und drohenden Morbidität könnte sich hier ein off-Label Antrag bei der Kasse lohnen.
Aufmerksamkeit: Unser Gesundheitsamt warnte jüngst vor möglichen Polio-Fällen durch mutierte Schluck-Impf-Viren, die derzeit in Abwasserproben gefunden werden. Bei unklaren Lähmungen bei immunsupprimierten oder unklaren längerstreckigen Myelitisherden im MRT sollten wir daran denken! Neben der Impfung wird auch die unentgeltliche Diagnostik auf Enteroviren empfohlen.(Einsendescheine unter: EVSurv@rki.de ).
Praxisverwaltungssysteme (PVS) sind oft alt und immer wieder an die neuen Anforderungen angepasst worden. Die PVS Software-Unternehmen sind reich und müde geworden und haben viele Praxen im Regen stehen lassen, was Nutzerfreundlichkeit und Anwendungen der Telematik-Infrastruktur angeht. Ich höre viele Klagen, kann aber aus eigener Erfahrung sagen, dass ein Wechsel zwar viel Arbeit bedeutet, aber eine Investition ist, die sich lohnt. Zu diesem Thema gibt es eine Zufriedenheitsbefragung des Zentralinstitutes, die herausstellt, dass ein modernes PVS zur Arbeitszufriedenheit beiträgt und sich das häufig beklagte Chaos mit TI Anwendungen durch ein leistungsfähiges PVS vermeiden lässt. Wenn Sie an einen Wechsel denken, sehen Sie bitte auf diese interaktive Grafik und klicken Sie auf die Spalten, die Kriterien der PVS bewerten, dann wechselt die Darstellung von alphabetischer Sortierung auf Nützlichkeit. Wenn Sie frustriert sind und Ihr PVS unten steht, wählen Sie ein neues System aus den guten Bewertungen! Der Wechsel wird mit jeder neuen TI-Anwendung wichtiger.
Diesen Sommer hatten wir eine Umfrage zum Bedarf an einer BVDN-Geräte-Aktion gemacht. in den Antworten war der Tenor: Gerne 2025. Jetzt erreicht uns die dringende Bitte, das Thema dieses Jahr auch anzupacken, weil ältere Geräte teilweise nicht auf Windows 11 upgraden können und damit aus dem Service und der Sicherheit fallen. Den Wunsch wollen wir erfüllen und strecken auch schon die Fühler aus. Gerne melden Sie uns spezielle Bedarfe. Derzeit schauen wir für 2025 nach einer sinnvollen Option für NLG-EMG und EEG sowie einem Neurosono-fähigen Ultraschallgerät.
Und jetzt: Ihr BVDN Baden-Württemberg wünscht frohe Weihnachten und alles Gute im neuen Jahr!
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