Honorarverhandlungen ungenügend, Protest sollte weitergehen

Sep 18, 2023

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Honorarverhandlungen der KBV sind mit einem Plus von 3,85% abgeschlossen worden. Zur Information: Es handelt sich um einen „Diktatfrieden“. Die KBV musste zustimmen, weil sonst gegen unsere Interessen ein schlechterer Abschluss gedroht hätte. Was und früher gefreut hätte, ist jetzt aber völlig ungenügend. Denn die Inflation hat unsere Praxen erreicht. Wenige Praxen können Ihre Fachkräfte mit der tariflichen Bezahlung halten, die meisten gewähren Zuschläge. Strom und Mieten steigen und die Finanzierungskosten gehen durch die Decke.

Unsere Landes-KV hat uns entgegen sonstiger Zurückhaltung empfohlen, uns weiterhin an Protesten zu beteiligen. Zum einen wird empfohlen, dass sich Praxen, aber auch Patienten an einer Petition beteiligen, die zwar schon abgelaufen ist, die aber weiterhin unterstützt werden sollte, um Zahlen der Zustimmung vorweisen zu können: https://www.change.org/p/rettet-die-ambulante-medizinische-versorgung.

Außerdem ist für den 2.Oktober ein großer Protesttag geplant. Wir dürfen nicht streiken, aber wir müssen uns fortbilden. Einige Praxen werden auf die Schnelle nicht mehr reagieren können, aber wer kann, sollte teilnehmen. Der Notdienst muss organisiert sein. Falls einzelne Praxen den Brückentag schon eingeplant haben, sollten sie trotzdem die Schließung mit dem Protesttag in Zusammenhang bringen, um Zustimmung zu signalisieren. Am Ende zählen Zahlen! Nachdem die Berufsverbände derzeit kein eigenes Programm organisiert haben, wird empfohlen, sich an anderen Aktionen zu beteiligen. Zum Beispiel hat Medi Aktionen geplant, die KV hat zugesagt, ebenfalls noch Informationsmaterial zu liefern.

 

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Freund